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Die wichtigsten Pollenarten im Überblick

In Deutschland sind knapp 13 Millionen Menschen von einer Pollenallergie, auch Heuschnupfen oder saisonale allergische Rhinitis genannt, betroffen. In der Natur gibt es zahlreiche Pflanzen, gegen deren Pollen Menschen allergisch reagieren können. Doch nicht alle Pollen sorgen gleichermaßen für den Ausbruch einer allergischen Reaktion, weshalb Heuschnupfenbetroffene teilweise unterschiedlich auf dieselben Pollen reagieren. Während sich bei manchen Betroffenen bereits im Winter die ersten Pollenreaktionen zeigen, können sich bei anderen die typischen Symptome erst zum späten Frühling oder Sommer bemerkbar machen. 

Pollenarten: das Wichtigste in Kürze

 

  • Je nach Blütezeit der Pflanzen findet der Pollenflug früher oder später im Jahr statt 
  • Frühblüher werden teilweise bereits Anfang Januar aktiv 
  • Baumpollen blühen vermehrt im Frühjahr 
  • Gräserpollen finden sich zum Großteil im Sommer in der Luft 
  • Im Spätsommer und Frühherbst sorgen Kräuterpollen für Belastung

Wann blühen welche Pollen?

Einige Pollen fliegen bereits in den Wintermonaten durch die Luft, andere starten erst im Frühherbst. Während im Winter und Frühjahr hauptsächlich Baumpollen blühen, belasten im (Früh-) Sommer bevorzugt Gräserpollen Allergiker. Im Sommer und Frühherbst beginnen vor allem Kräuter zu blühen. 

  • Frühjahr: Der Frühblüher Hasel wird als erstes aktiv und kann bei milden Temperaturen bereits ab Anfang Januar Pollen verbreiten. Es folgen Erlenpollen im Februar und von März bis Anfang Juni sorgen Baumpollen von Pappel, Weide, Esche, Birke, Buche, Ulme, Eiche und Kiefer für Beschwerden bei betroffenen Allergikern.  
  • Frühsommer: Gräserpollen von Getreiden wie Flughafer, Roggen und Weizen sowie vielen anderen Gräser-Arten lassen Heuschnupfengeplagte von April bis September unter den typischen Beschwerden leiden. 
  • Sommer und Frühherbst: Kräuter (zum Beispiel Nessel, Wegerich, Beifuß oder Ambrosia) sind erst spät im Jahr aktiv und fliegen bis Ende Oktober durch die Luft. 

>> Alle Pollen auf einen Blick? Hier geht es zum Pollenflugkalender! 

Pflanzen, gegen deren Pollen viele Menschen allergisch reagieren, lassen sich in drei Kategorien einteilen: 

  1. Bäume 
  2. Gräser 
  3. Kräuter 

1. Bäume: Allergien gegen Baumpollen

Die Hauptblühzeit von Bäumen ist in der Regel im Frühjahr. Jedoch gibt es auch einige Frühblüher, deren Pollen bereits in den Wintermonaten in der Luft zu finden sind. Auf folgende Bäume bzw. deren Pollen reagieren Betroffene am häufigsten allergisch: 

  • Birke
  • Buche 
  • Eiche 
  • Erle 
  • Esche  
  • Hasel 
  • Pappel 
  • Ulme 
  • Weide

Allergie gegen Frühblüher: Birke, Hasel und Erle

Birke, Hasel und Erle gehören zu den Frühblühern. Bei einer milden Wetterlage  leiden Heuschnupfenbetroffene unter den Pollen bereits in den Wintermonaten, spätestens aber zu Beginn des Frühlings.  

Die Birke

Birkenpollen sind besonders aggressive Baumpollen, die in hoher Anzahl in Nord- und Mitteleuropa auftreten und eine Hauptursache für Heuschnupfen sind.1 Die Birkenpollensaison befindet sich im April meist auf dem Höhepunkt.2 Aufgrund des Klimawandels sind in den letzten Jahrzehnten die Birkenpollenbestände gestiegen und die Pollenflugzeit der Birke hat sich verlängert.3 Die Birke bildet gemeinsam mit verwandten Bäumen wie Erle, Hasel, Eiche, Hainbuche und Kastanie eine gemeinsame Gruppe. Viele Allergiker reagieren auf die gesamte Gruppierung aufgrund ihrer strukturellen Allergen-Ähnlichkeiten und leiden zudem unter Kreuzallergien4 von bestimmten Lebensmitteln.  

>> Mehr Informationen zur Birkenpollenallergie? Hier geht es weiter. 

Die Erle

Die Erle gehört zu der Familie der Birkengewächse und zählt ebenfalls zu den Frühblühern. Die Erlenpollensaison beginnt Ende Januar und endet Anfang April. Sie überschneidet sich also mit dem Flug der Haselpollen, die als erstes im Jahr aktiv werden.5 Auch die Erle gehört wie die Hasel zu den dominanten und weit verbreiteten Allergie-auslösenden Baum- und Sträucherarten.6

Die Hasel

Die Hasel ( Corylus avellana) gehört ebenso wie die Erle zu der Familie der Birkengewächse. Die Haselpollensaison beginnt je nach Wetterlage Anfang Januar und reicht bis in den April hinein.7 Menschen, die gegen die Pollen der Hasel allergisch sind, bemerken die typischen Heuschnupfensymptome also schon im Winter. Die Hasel gehört – wie Birke, Beifuß, Erle und Gräsern – zu den dominanten Allergie-auslösenden Pflanzenarten.8

Allergie gegen weitere Baumpollen 

Die Buche

Die Blütezeit der Buche beginnt Ende März. Der Pollenflug der Buche erreicht zwischen Ende April und Anfang Mai seine Hochphase. Die Pollen der Buche befinden sich meist bis in den Juni in der Luft. Anders als beispielsweise die Birke, gilt die Buche als weniger stark allergieauslösend. 

Die Eiche

Die Pollen der Eiche finden sich vermehrt von April bis Mitte Juni in der Luft. Je nach Klima kann die Eiche jedoch bereits im Februar blühen. Eine Allergie alleine gegen Eichenpollen ist sehr selten. Meist tritt sie in Kombination mit anderen Baumpollen, wie beispielsweise der Birke auf.  

Die Ulme

Die Ulme gehört zu der Familie der Ulmengewächse und blüht in der Zeit von Ende Februar bis Anfang Juni. Die Hochsaison der Ulme ist vergleichsweise kurz. Besonders in der ersten Hälfte des Aprils finden sich Ulmenpollen verstärkt in der Luft. Allergische Reaktionen auf Ulmenpollen sind gering bis mäßig.

Die Pappel

Die Pappel gehört zu der Familie der Weidengewächse. Ihre Blütezeit beginnt bereits im Februar und reicht bis in den Juni hinein. Besonders stark finden sich Pappelpollen zwischen März und April in der Luft. Ebenso wie die Eiche ist eine Allergie alleine auf die Pappel sehr selten. Meist tritt sie in Kombination mit einer Allergie gegen andere Pollenarten auf.

Die Esche

Die Esche beginnt ebenso wie die Eiche bereits im Februar zu blühen. Die Hauptpollenzeit der Esche liegt im April. Allergische Reaktionen auf die Pollen der Esche sind mäßig bis hoch.

Die Weide

Die Hauptblütezeit der Weide liegt im April. Sie beginnt jedoch schon im Februar zu blühen und bleibt bis in den Juni hinein aktiv. Eine Allergie alleine auf Weidenpollen ist eher selten. Oftmals treten allergische Reaktionen auch hier in Kombination mit anderen Pollenarten auf.

2. Gräser Allergie

Neben den Baumpollen lösen verstärkt die Pollen von Gräsern allergische Reaktionen bei Menschen mit Heuschnupfen aus. Besonders die Pollen diverser Süßgräser sind dominante Allergene in der Heuschnupfenzeit. Was man im ersten Moment vielleicht nicht vermutet: auch das Getreide gehört zu den Gräsern und verursacht bei Allergikern typische Beschwerden.  

Süßgräser

Es existiert eine ganze Reihe an Gräsern, gegen deren Pollen eine Vielzahl von Heuschnupfen Betroffenen mit den typischen Symptomen einer Pollenallergie reagiert.

Zu den Gräsern mit dem höchsten Allergiepotenzial gehören:

  • Ruchgras 
  • Knäuelgras 
  • Lolch (Weidelgras) 
  • Wiesenlieschgras 
  • Wiesenrispengras 

Gräser gehören zur Familie der Poaceae und stellen weltweit eine der größten Quellen für luftübertragene Allergene dar. Sie sind bekanntlich für die Auslösung von Heuschnupfen, aber auch für die Verschlimmerung von Asthma verantwortlich. Die Familie der Poaceae ist die viertgrößte Familie von Blütenpflanzen mit mehr als 600 Gattungen und 10.000 Arten.9 

Das Menschen besonders auf Gräserpollen allergisch reagieren, kann vor allem auf bestimmte Proteine zurückgeführt werden. Diese Proteine besitzen bestimmte Strukturen, die zur Bildung von Antigenen und somit zur Freisetzung von Histamin über die Mastzellen führen. Das freigesetzte Histamin bewirkt wiederrum die heuschnupfentypischen Symptome, wie eine laufende oder verstopfte Nase, tränende und juckende Augen sowie ständiges Niesen.10 

Die Graspollensaison beginnt Ende April und dauert bis Ende Juli an.11

Getreide

Wer unter einer Getreidepollen Allergie leidet, der reagiert in der Regel meist auf den Roggen. Aber auch die Pollen von Getreidesorten wie Gerste, Weizen oder Hafer können zu den typischen Symptomen des Heuschnupfens führen. Jedoch sind Allergien gegen Getreidesortenwie Weizen verhältnismäßig selten, da in der Regel nur ein geringer Pollenflug beim Weizen besteht.12

Die Allergieauslösung bei Roggenpollen ist etwa 5mal so hoch wie die der Wildgräserpollen. Pro Roggen-Ähre werden bis zu 4 Millionen Pollen in die Luft freigesetzt. Roggen ist dabei die einzige Getreideart, deren Pollen in großen Mengen in der Luft vorhanden sind.13

3. Kräuterpollen Allergie

Neben Baum- und Gräserpollen sind auch die Pollen diverser Kräuter verantwortlich für einen Heuschnupfen. Die Kräuterpollensaison beginnt meist im Juli und dauert bis in den frühen Herbst an.14 Die Kräuter mit dem höchsten Allergiepotenzial sind:

  • Ambrosia 
  • Beifuß 
  • Wegerich 
  • Ampfer 

Ambrosia

Ambrosia – auch oft bekannt unter der englischen Bezeichnung Ragweed – ist einer der stärksten Allergieauslöser unter den Kräutern. Die Ambrosia-Pollensaison beginnt Mitte/ Ende Juli und endet in der Regel Mitte September.15 

Die Ambrosia neigt dazu, in großer Zahl zu wachsen. Dabei kann eine einzige Pflanze pro Saison etwa 1 Milliarde Pollenkörner freisetzen.16 Ambrosia wächst tendenziell auf Feldern und auf frisch gerodeten Böden. Die Verbreitung von Ambrosia sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa ist auf die zunehmende Rodung von Waldgebieten aufgrund wirtschaftlicher Entwicklungen zurückzuführen.17

Beifuß 

Wer auf den Beifuß allergisch reagiert, wird die Symptome der Pollenallergie bevorzugt zwischen Anfang Juli und Ende August zu spüren bekommen. Dabei überschneidet sich die Saison der Beifuß- und Ambrosia-Pollen.18 Die Pollen des Beifußes sind in Europa eine der Hauptursachen für allergische Reaktionen im Spätsommer und im Herbst. 10-14% der Patienten mit Heuschnupfen weisen allergische Reaktionen auf den Beifuß auf.19

Wegerich

Der Wegerich ist in den Sommermonaten dafür verantwortlich, bei vielen Heuschnupfen Betroffenen die typischen lästigen Symptome auszulösen. Beim Wegerich lässt sich unterscheiden zwischen dem mittleren Wegerich, dem Breit- und dem Spitzwegerich. Dabei haben alle Pflanzen unterschiedliche Blütezeiten, die sich jedoch größtenteils überschneiden. Während die Blütezeit des Spitzwegerichs bereits im April beginnt und bis in den September andauert20, beginnt der Breitwegerich erst im Mai zu blühen. Die Blütezeit des Breitwegerichs dauert ebenfalls bis in den September an.21 Lediglich der mittlere Wegerich hat eine verkürzte Blütezeit und blüht nur von Mai bis Juli. 

Ampfer Allergie

Die Blütezeit des Ampfers reicht von Juni bis Juli. Je nach Standort können sich auch von Mai bis September vermehrt Pollen des Ampfers in der Luft finden.  

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