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Birkenpollenallergie: Auslöser, Symptome & Behandlung

Die Birke gehört zu den aggressivsten und stärksten Baumpollenallergenen, weshalb die meisten Pollenallergiker in Europa auf Birkenpollen reagieren. Ein weiterer Grund ist die unfassbar hohe Anzahl an Allergenen: ein einziger Baum kann bis zu 100 Millionen Pollen produzieren!

Alle zwei Jahre geben die Bäume besonders viele Pollen ab, was dann als ein sogenanntes Mastjahr bezeichnet wird. Birkenpollenallergiker reagieren häufig auch auf Pollen verwandter Baumarten allergisch oder leiden zudem unter Kreuzreaktionen auf bestimmte Lebensmittel 1.

Lesen Sie hier über Ursachen, Symptome, Behandlung und Kreuzallergien der Birke.

Birkenpollenallergie: das Wichtigste in Kürze

  • Die Birke gehört zu den reaktivsten Baumarten aufgrund ihrer sehr zahlreichen und aggressiven Allergene
  • Zu den Symptomen der Birkenallergie zählen eine laufende oder verstopfte Nase, tränende und juckende Augen sowie Atembeschwerden, Juckreiz und Rötungen
  • Zur Diagnose einer Birkenpollenallergie kommen Anamnese, Pricktests, Labortests und/oder Provokationstests zum Einsatz
  • Die Behandlung erfolgt medikamentös, pflanzlich, homöopathisch oder mittels einer Immuntherapie
  • Birkenpollenallergiker weisen meist auch Kreuzreaktionen auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Nüsse oder einige Gewürze auf

Birke: Fakten

Birken bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae), die den Buchenartigen (Fagales) zugeordnet werden.

Birken-Arten sind laubabwerfende, sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie gehören zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und können ausgewachsen über 30 Meter hoch werden. Birken und andere ihnen verwandte Bäume gehören zu den dominantesten Baumpollentypen, die in Nord- und Mitteleuropa vorkommen.

Zu den mit der Birke verwandten Baumarten zählen unter anderem Erle, Eiche, Hasel, Hainbuche und Kastanie 2.

Birkenwald
Birkenwald

Die Pollensaison der Birkengewächse variiert je nach Art und Breitengrad. In Westeuropa beginnt die Birkenpollensaison meistens Anfang März und kann bis in den Mai hinein andauern.

Die Pollen der Frühblüher Hasel und Erle finden sich bereits ab Januar in der Luft, wenige Wochen später folgen Birke, Eiche, Buche und Kastanie. Aufgrund der hohen Kreuzreaktivität zwischen den Allergenen der Birkengewächse reicht die Allergie-Saison für viele Betroffene weit über die Blütezeit der eigentlichen Birke hinaus.

So kann es sein, dass Patienten bis zu 6 Monaten unter den pollenbedingten Symptomen leiden 3.

Die aggressiven Birkenpollenallergene treten zur Blütezeit in besonders hoher Anzahl auf. So produziert ein einziger Baum bis zu 100 Millionen Pollen und in einem sogenannten Mastjahr sogar mehr.

Aufgrund des Klimawandels hat sich die Menge an Birkenpollen in den letzten Jahren zudem erhöht. Wärmere Lufttemperaturen wirken sich auf den Lebenszyklus der Pflanzen aus, sorgen für einen verfrühten Start der Birkenpollensaison und eine allgemein höhere Konzentration von Birkenpollen in der Luft 4.

Der Blütenstaub ist so fein, dass er auch in Gebäude weht, weshalb man Birkenpollen kaum aus dem Weg gehen kann.

Häufiges Niesen als typisches Heuschnupfensymptom
Häufiges Niesen als typisches Heuschnupfensymptom

Symptome der Birkenpollenallergie

Die Birkenpollenallergie zeigt sich in den typischen Heuschnupfenbeschwerden. Zu den typischen Symptomen der Pollenallergie gehören 5,6:

  • häufiges Niesen
  • verstopfte oder laufende Nase
  • rote, juckende und tränende Augen
  • Jucken im Nasen-Rachen-Raum oder am Gaumen
  • gerötete Haut
  • erschwerte Atmung, Keuchen oder Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit und Schwäche

Bei einer unzureichenden Behandlung der Heuschnupfensymptome können die Beschwerden in den Bronchien in manchen Fällen allergisches Asthma auslösen (Etagenwechsel). Werden pfeifende Geräusche während des Atmens wahrgenommen und muss häufig gehustet werden, sollten Allergiker in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um den Ausbruch von chronischem Asthma zu verhindern.

Ursache der Birkenpollenallergie

Die Ursache der Birkenpollenallergie liegt – wie bei anderen Pollenallergien auch – in einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen. Dabei wird eine starke Abwehrreaktion eingeleitet, für deren Entstehung ein wiederholter Kontakt mit der allergieauslösenden Substanz notwendig ist.

Kommt ein Betroffener zum ersten Mal mit dem Allergen der Birkenpollen in Kontakt, lernt das Immunsystem das Allergen kennen und beginnt mit der Bildung von Antikörpern, dem sogenannten Immunglobulin E (IgE) 7.

Diese IgE-Antikörper binden sich an die Mastzellen, sodass der Körper auf das Allergen sensibilisiert ist.

Beim zweiten Kontakt mit dem gleichen Allergen bindet sich dieses an den IgE-Antikörper auf der Mastzelle, woraufhin diese aktiviert wird. Es wird der Entzündungsbotenstoff Histamin ausgeschüttet, der die lästigen Symptome des Heuschnupfens auslöst 8.

Wer von einer Birkenpollenallergie betroffen ist, leidet also darunter, dass das Immunsystem als Reaktion auf die Birkenpollen zu viel Histamin produziert und dieses zu den genannten Beschwerden führt.

Diagnose mittels Pricktest
Diagnose mittels Pricktest

Diagnose der Birkenpollenallergie

Wer nicht sicher ist, ob Birkenpollen die allergieauslösenden Substanzen sind, kann eine Diagnose beim Arzt stellen lassen. Diese beinhaltet in der Regel zunächst eine sorgfältige Anamnese, also ein Arztgespräch zur Erhebung der Krankengeschichte. Hierdurch können im Vorhinein bereits manche Pflanzenpollen oder andere Allergene ausgeschlossen werden.

Gibt die Anamnese nur unzureichend Auskunft, liefert ein sogenannter Pricktest weitere Ergebnisse. Bei diesem Hauttest werden Allergene zum Beispiel der Birkengewächse auf die Haut des Patienten aufgetragen und die körperliche Reaktion beobachtet. Kommt es zu Rötungen, Schwellungen, Pusteln oder Juckreiz an den entsprechenden Stellen, ist dies ein klares Indiz für eine Allergie gegen die aufgetragenen Pollen.

Alternativ kann auch das Blut der Betroffenen auf spezifische Antikörper getestet werden. Mittels dieses Labortests wird untersucht, welche IgE-Antikörper vermehrt im Blut der Patienten vorhanden sind, die wiederum auf bestimmte Allergene schließen lassen.

Bei Unsicherheit der vorangegangenen Tests kann ein sogenannter Provokationstest durchgeführt werden. Bei Heuschnupfen findet das über die Schleimhäute der Nase statt (nasaler Provokationstest). Dabei werden Allergene (zum Beispiel Allergene der Birkenpollen) gezielt mit dem Patienten in Kontakt gebracht.

Behandlung der Birkenpollenallergie

Zur Behandlung einer Birkenpollenallergie gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Schwere der Symptome und persönlichen Umständen kann zwischen diversen Therapiemethoden gewählt werden. Folgende Therapiemöglichkeiten stehen bei einer Birkenpollenallergie zur Verfügung:

  • Medikamente
  • Homöopathische Behandlung
  • Pflanzliche Behandlung
  • Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
  • Akupunktur

>> Möchten Sie mehr über die Heuschnupfen-Behandlung erfahren? Lesen Sie hier.

Kreuzallergien der Birke

Kreuzallergien entstehen aufgrund von strukturellen Ähnlichkeiten von unterschiedlichen Substanzen. Dabei sind bestimmte Komponenten des Immunsystems, wie beispielsweise die IgE-Antikörper, dazu in der Lage, Antigene zu erkennen und Immunreaktionen in Gang zu setzen 9.

Bei der Birkenpollenallergie spielt in erster Linie das Hauptallergen Bet v 1 eine wichtige Rolle. Bet v 1 ist ein Abwehr-Protein, das in vielen Pflanzen – besonders in Birkengewächsen vorhanden ist. Aus diesem Grund reagieren Betroffene mit Birkenallergie nicht nur auf die Birke an sich, sondern auch auf Baumpollen aus derselben Familie 10.

Zudem weisen einige Lebensmittel eine strukturelle Allergenähnlichkeit zu Birkenpollenallergenen auf. Etwa 70% der Birkenpollenallergiker reagieren deshalb auf bestimmte Lebensmittel 11. Meist haben diese Allergiker Probleme mit Stein- oder Kernobst sowie mit Nüssen, bestimmten Gemüsesorten oder Gewürzen 12.

Zu den kreuzreaktiven Lebensmitteln bei
einer Birkenpollenallergie gehören beispielsweise 13:

  • Apfel
  • Aprikose
  • Birne
  • Kiwi
  • Kirsche
  • Maracuja
  • Pfirsich
  • Sellerie
  • Karotte
  • Paprika
  • Knoblauch
  • Anis
  • Currygewürz
  • Mandel
  • Haselnuss

Birkenallergie: Fazit

Die Birke gehört aufgrund der besonders aggressiven Pollenallergene und der hohen Pollenproduktion zu den reaktivsten Baumarten in Europa. Wer allergisch auf Birke reagiert, weist meist auch Reaktionen auf verwandte Baumarten wie Hasel, Erle, Buche oder Kastanie auf, weshalb sich die Symptome der Birkenallergie oftmals über die eigentliche Blütezeit der Birke hinausziehen. Bei einer Birkenallergie kommt es häufig auch zu Kreuzreaktionen auf Lebensmittel wie bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Nüsse oder einige Gewürze.

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