Heuschnupfen bei Kindern: Ursachen, Symptome und Behandlung
In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von allergischen Erkrankungen bei Kindern stark zugenommen. Bei den 14 bis 17jährigen Jugendlichen in Deutschland erhielten bereits 19,1% in ihrem Leben eine ärztliche Heuschnupfendiagnose. (Quelle: KiGGS Welle 2, Robert-Koch-Institut) Schätzungen zufolge sind sogar knapp 40% der Kinder in Europa von Heuschnupfen betroffen.1 Neben genetischen Veranlagungen sollen auch diverse Umweltfaktoren bei der Entstehung von Heuschnupfen bei Kindern eine Rolle spielen.2
Die typischen Symptome der Pollenallergie betreffen Kinder ebenso wie Erwachsene. Ob beim Spielen im Freien oder beim Lernen in der Schule – die lästigen Symptome schränken Kinder in ihrer Lebensqualität ein. Lesen Sie hier über Ursachen, Symptome und die richtige Behandlung von Heuschnupfen bei Kindern.
Heuschnupfen bei Kindern: das Wichtigste in Kürze:
- Heuschnupfen betrifft etwa 35-40% aller Kinder
- Die Pollenallergie kann angeborene oder aber (auch) erworbene Ursachen haben
- Die Heuschnupfen Symptome bei Kindern gleichen denen von Erwachsenen
- Therapieansätze entsprechen ebenfalls der Therapie von Erwachsenen, jedoch mit geringerer Dosierung der Wirkstoffe
- Besonders bei Kindern wird die Immuntherapie als Behandlungsmethode möglichst früh angewandt
- Kinder leiden besonders unter den Nebenwirkungen medikamentöser Heuschnupfenbehandlungen
- Insbesondere für Kinder (aber auch für Erwachsene) eignet sich die pflanzliche Heuschnupfenbehandlung, da sie äußerst wirksam und frei von Nebenwirkungen ist
Ursachen
Heuschnupfen ist eine Überreaktion des eigenen Immunsystems gegenüber eigentlich harmlosen Substanzen, wie Pollen oder Gräser.
Bei den meisten Heuschnupfen-Betroffenen manifestiert sich die Krankheit bereits im Kindesalter. Dabei spielen sowohl die genetische Veranlagung als auch bestimmte Faktoren aus der Umwelt eine Rolle bei der Bildung einer Pollenallergie 3. Die Ursachen des Heuschnupfens bei Kindern können also zwischen angeborenen und erworbenen Ursachen unterschieden werden.
Das Immunsystem lässt sich zwischen dem angeborenen (unspezifischen) und dem erworbenen (spezifischen) Immunsystem unterschieden.
Heuschnupfen bei Kindern: angeborene Ursachen
Die angeborenen Ursachen von Heuschnupfen liegen in einem Immundefekt des Körpers. Dabei gibt es bestimmte Rezeptoren und Vorgänge, die dafür verantwortlich sind, dass das körpereigene Immunsystem auf diverse Stoffe aus der Umgebung reagiert 4. Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern werden dabei als Schadstoffe angesehen, weshalb der Körper mit Maßnahmen reagiert, diese „Schadstoffe“ wieder aus dem Körper zu schaffen. Die Folge sind die unangenehmen Heuschnupfensymptome.
Heuschnupfen bei Kindern: erworbene Ursachen
Erworbene Ursachen von Heuschnupfen sind durch bestimmte Umweltfaktoren bedingt. So kann beispielsweise eine falsche Lebensweise der Mutter während der Schwangerschaft ein möglicher Auslöser von Heuschnupfen sein. In letzter Zeit wurde des Öfteren die sogenannte Hygienehypothese als begünstigender Faktor von Allergieausbrüchen diskutiert. Die Hygienehypothese besagt dabei, dass aufgrund des erhöhten Sauberkeits- und Hygienestandards in der Umwelt des Kindes dessen Immunsystem nicht ausreichend „trainiert“ wird, was zu einem schwachen Immunsystem in den Folgejahren führen kann.5
Bei Kindern und Erwachsenen, die von der Pollenallergie betroffen sind, wird vom Immunsystem zu viel Histamin freigesetzt. Histamin ist dabei ein Entzündungsbotenstoff, der für die typischen Heuschnupfensymptome verantwortlich ist.
Heuschnupfen bei Kindern: Symptome
Die Heuschnupfen Symptome bei Kindern unterscheiden sich nicht von den Symptomen von Erwachsenen.
Die häufigsten Symptome bei Heuschnupfen sind:6,7
- Saisonales Niesen
- Nasenjucken
- Nasenblockade
- Wässriger Nasenausfluss
- Rote, juckende und tränende Augen
- Saisonales Husten
- Keuchen und Kurzatmigkeit
- Juckender Hals (oft in Verbindung mit Lebensmitteln)
- Müdigkeit und Schwäche
Diese Symptome treten nur während der Pollenzeit auf. Meist sind sie viel auffälliger als beispielsweise die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie.8
Kinder können verstärkt darunter leiden, wenn ihnen die lästige Pollenallergie das Spielen im Freien oder das Lernen in der Schule erschwert.
Heuschnupfen behandeln bei Kindern mit Antihistaminika
Die Heuschnupfen Behandlung von Kindern unterscheidet sich nicht sonderlich von der Behandlung Erwachsener. Den einzigen Unterschied macht die Dosierung der Wirkstoffe. Während schwache Symptome bei Kindern bevorzugt ohne den Einsatz von Medikamenten behandelt werden sollten, kommen bei mittelschweren bis schweren Symptomen auch bei Kindern meist Medikamente wie Antihistaminika zum Einsatz.9
Antihistaminika sind Histamin-Blocker, die die Histamin-Wirkung hemmen, indem sie die verantwortlichen Rezeptoren blockieren.10 Antihistaminika können entweder in Tablettenform oder aber als Salben oder Nasensprays verabreicht werden.
Bei Antihistaminika wird zwischen H1-Histaminika und H2-Histaminika unterschieden. Für die Behandlung von Heuschnupfen kommen meist H1-Antihistaminika der zweiten Generation zum Einsatz.11 Am häufigsten werden meist Loratadin oder Cetirizin verwendet.
Nachteile von Antihistaminika
Die Behandlung von Heuschnupfen mit Antihistaminika weist jedoch einen erheblichen Nachteil auf. Patienten leiden oft unter starker Müdigkeit als Folge der Antihistaminika.12 Besonders bei Kindern kann dieser Nachteil folgenschwere Konsequenzen mit sich bringen. Ist ein Kind aufgrund der Antihistaminika ständig müde und kann sich in der Schule nicht ausreichend konzentrieren, kann dies äußerst negative Folgen haben. Ebenso wird den Kindern ein ganzes Stück Lebensqualität genommen, wenn für Neugierde und Spaß die notwendige Energie fehlt.
Aus diesem Grund suchen viele besorgte Eltern nach alternativen Formen zur Heuschnupfen Behandlung bei Kindern.
Heuschnupfen bei Kindern: Behandlung ohne Medikamente
Eine medikamentöse Behandlung mit Antihistaminika ist für Kinder aufgrund der Nebenwirkungen keine optimale Lösung. Stattdessen wird versucht, die Symptome des Heuschnupfens mit nicht-medikamentösen Therapieformen zu behandeln. Nicht-medikamentöse Behandlungsformen sind beispielsweise:
- Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
- Homöopathie
- Pflanzliche Heuschnupfen Behandlung
Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bei Kindern
Bei besonders starken Symptomen wird eine Immuntherapie – auch Hyposensibilisierung – bereits im Kindesalter empfohlen.13 Ziel dieser Behandlung ist es, das Immunsystem an die Substanzen, die die Allergie auslösen, „zu gewöhnen“, um die Allergiesymptome mittel- bis langfristig reduzieren zu können.14
Betroffene erhalten die Substanzen, gegen die allergisch reagiert wird, in abgeschwächter Form. Dadurch soll das körpereigene Immunsystem schrittweise an die Allergene gewöhnt werden. Die Allergene können dabei entweder injiziert oder auch in Form von Tabletten oder Tropfen eingenommen werden.15
Nachteile der Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen
Auch die Immuntherapie als Behandlungsmethode von Heuschnupfen weist einige Nachteile auf. So muss sie beispielsweise regelmäßig wiederholt werden und dauert ziemlich lange. Ebenso ist es möglich, dass die Wirkung nicht sonderlich lange anhält, was den großen Aufwand nicht rechtfertigen würde. In manchen Fällen kann es auch zu Allergieverschiebungen kommen.
Heuschnupfen bei Kindern homöopathisch behandeln
Immer häufiger wird auch die Homöopathie als alternative Behandlungsmethode bei Heuschnupfen angewendet. Bei einer homöopathischen Behandlung werden bestimmte Substanzen verabreicht, die bei gesunden Personen die Symptome und Anzeichen bewirken, gegen die behandelt werden soll.16 So sollen beispielsweise tränende Augen und eine laufende Nase mit Extrakten aus der Zwiebel behandelt werden.17
In der Homöopathie wird nach zwei Prinzipien therapiert. Das erste Prinzip besagt „Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden“. Demnach sollen bestimmte Symptome mit Substanzen behandelt werden, die ebendiese Symptome auslösen – wie mit der Zwiebel.
Soll Heuschnupfen homöopathisch behandelt werden, kommen meist folgende Homöopathika zum Einsatz:19
- Allium cepa (Zwiebeln)
- Luffa operculata (Kürbisgewächse)
- Galphimia glauca (kleiner Goldregen)
Oftmals werden bestimmte Wirkstoffe auch in einem homöopathischen Präparat kombiniert um mit einem Präparat mehrere Symptome zu lindern.20
Nachteile von Homöopathika bei Heuschnupfen
Neben der unzureichenden Studienlage, berichten ebenfalls nur wenige Patienten über die Wirksamkeit von Homöopathika zur Behandlung von Heuschnupfen.
Heuschnupfen bei Kindern pflanzlich behandeln
Aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen der gängigen Behandlungsmethoden von Heuschnupfen sind 50% der Patienten mit ihrer Therapie unzufrieden. Die gängige Behandlung mit Antihistaminika sollte bei Kindern aufgrund der Hauptnebenwirkung Müdigkeit vermieden werd.
Wer den Heuschnupfen bei Kindern effektiv und nebenwirkungsfrei behandeln möchte, für den empfiehlt sich eine pflanzliche Behandlung.
Bewährt hat sich bei Heuschnupfen der Wurzelextrakt aus Astragalus membranaceus. Der Spezialextrakt kann nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern setzt bereits früher an, indem er den gesamten Organismus ursächlich umstimmt und das Immunsystem von der Bildung der allergieauslösenden Antikörper abhält. Ohne Nebenwirkungen wird die Histaminausschüttung verhindert und alle Heuschnupfensymptome gelindert.
Der Wurzelextrakt aus der Astragalus membranaceus findet sich in pflanzlichen Heuschnupfen-Mitteln wie Allvent*.
Allvent® normalisiert dabei die Immunreaktion und reduziert so auf natürlichem Weg die Histaminbildung. Damit lindert Allvent® wirksam alle Heuschnupfensymptome. In einer Placebo-kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit von Allvent® bei 89% aller Patienten mit allergischer Rhinitis bestätigt.
Pflanzliche Heuschnupfenmittel eignen sich also aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit und dem Ausbleiben von Nebenwirkungen insbesondere für Kinder. Die Heuschnupfensymptome werden effektiv behandelt ohne Einschränkungen in der Schule oder die Lebensqualität des Kindes riskieren zu müssen.
Hausmittel und Tipps
Wer sein Kind zusätzlich im Umgang mit der Pollenallergie unterstützen möchte, der sollte einige Hausmittel und Tipps gegen Heuschnupfen kennen, mit denen den lästigen Heuschnupfensymptomen etwas entgegengewirkt werden kann.
Tipp 1: kreuzreaktive Lebensmittel vermeiden
Einige Lebensmittel sind in ihrem Strukturaufbau denen mancher Pollen sehr ähnlich. Aus diesem Grund reagieren viele Heuschnupfen Betroffene auf spezielle Lebensmittel, die mit bestimmten Pollenarten kreuzreagieren. Um den Kindern ihren Umgang mit Heuschnupfen zu erleichtern, ist es daher zwingend erforderlich, Kenntnis über die Lebensmittel zu erlangen, die beim Kind Kreuzreaktionen verursachen können. Die häufigsten kreuzreaktiven Lebensmittel sind:
Art | Lebensmittel |
Baumpollen21 | Hauptsächlich Apfel, Pfirsich, Kirsche, Karotte, Sellerie Haselnüsse, Soja |
Gräser22 | Tomaten, Mais, Mehl |
Beifußpollen und Ambrosia23 | Gewürze, Karotte, Mango, Sellerie, Sonnenblumenkerne, Melone (besonders Cantaloupe), Zucchini, Gurke, Banane |
Tipp 2: die Umgebung pollenfrei halten
Wer seinem Kind den Umgang mit der Pollenallergie erleichtern möchte, der sollte seine Umgebung möglichst frei von Pollen halten. Maßnahmen die dafür ergriffen werden sollten, sind:
- Vor dem Schlafen duschen
- Fenster nur zu bestimmten Zeiten öffnen
- Regelmäßiges Saugen und Wischen
- Pollenfilter
- Draußen getragene Kleidung gleich waschen oder außerhalb des Zimmers lagern
Tipp 3: Hausmittel gegen Heuschnupfen
Neben der Vermeidung von Allergenen, gibt es durchaus auch einige Heuschnupfen Hausmittel, die sich besonders für Kinder eignen.
Dazu zählen:
- Regelmäßiges Inhalieren24
- Nasenspülungen mit Kochsalzlösung25
- Honig26
- Schwarzkümmelöl28
>> Hausmittel gegen Heuschnupfen? Hier erfahren Sie alles Wichtige.