Startseite > Allergien: Die häufigsten Formen, Ursachen, Symptome

Die häufigsten Allergien im Überblick

Allergien und die damit verbundenen Krankheitsbilder nehmen seit Jahrzehnten deutlich zu und sind mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden: bei 30 % der Erwachsenen (36% der Frauen und 24% der Männern) wurde mindestens eine allergische Erkrankung bereits ärztlich diagnostiziert1. In der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1) wurden als häufigste Allergieerkrankungen von in Deutschland lebenden Erwachsenen Heuschnupfen, Kontaktekzeme, Nahrungsmittelallergien, Nesselsucht (Urtikaria) und Insektengiftallergien erhoben. Welche Allergien gibt es und unter welchen Allergiearten leiden die Menschen am häufigsten?

Das Wichtigste in Kürze

  • Allergien entstehen aufgrund einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen
  • Bereits 30% der Erwachsenen leiden unter mindestens einer Allergieerkrankung – Tendenz steigend
  • Zu den häufigsten Allergiearten zählen Pollen-, Hausstaub-, Tierhaar-, Nahrungsmittel-, Sonnen- und Kontaktallergien

Pollenallergie

16 % – also knapp 13 Millionen Menschen in Deutschland sind von Heuschnupfen betroffen. Die Pollenallergie zählt damit zu den häufigsten allergischen Erkrankungen. Die Pflanzenpollen, die eine allergische Reaktion hervorrufen, können dabei von Bäumen, Gräsern oder Kräutern stammen.

Symptome

Zu den typischen Heuschnupfen Symptomen zählen häufiges Niesen, tränende Augen, eine verstopfte oder laufende Nase sowie eine erschwerte Atmung, gereizte Haut und Müdigkeit2,3. Je nachdem, auf welche Pflanzenpollen allergisch reagiert wird, können die Heuschnupfen Symptome bereits im Dezember oder Januar beginnen. Die meisten Menschen sind allerdings im Frühjahr und in den frühen Sommermonaten betroffen.

Ursache

Die Ursache der Pollenallergie liegt in einer Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Baum- oder Gräserpollen, die als Krankheitserreger eingeschätzt werden. Kommt eine betroffene Person mit einem solchen Allergen in Kontakt, wird beim Zweitkontakt der Botenstoff Histamin ausgeschüttet, der die typischen Heuschnupfensymptome auslöst4. Da diese Immunreaktion bereits wenige Sekunden oder Minuten nach dem Allergenkontakt auftritt, wird bei einer Pollenallergie auch von einer Sofort-Reaktion (allergische Typ 1-Reaktion) gesprochen.

Wilde Sommerwiese
Wilde Sommerwiese

Diagnose

Um eine Pollenallergie zu diagnostizieren, können mehrere Verfahren zum Einsatz kommen. Die häufigsten Methoden sind der Haut-, Labor- oder Provokationstest.

Behandlung

Es gibt diverse Ansätze um eine Pollenallergie zu behandeln. Am häufigsten erfolgt eine symptomatische Heuschnupfentherapie mit Antihistaminika oder Glukokortikoiden5, die jedoch Nebenwirkungen mit sich bringen können. Deshalb wählen Betroffene gerne nicht-medikamentöse Behandlungen wie Immuntherapien, pflanzliche Wirkstoffe oder auch Homöopathie und Akupunktur.

Hausstauballergie

Anders, als der Name dieser Allergie womöglich erwarten lässt, reagieren Allergiker nicht auf den Staub an sich, sondern vielmehr auf bestimmte Substanzen, die im Hausstaub vorhanden sind. Meist sind das die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe, weshalb auch von einer Hausstaubmilbenallergie gesprochen wird.

Symptome

Die Symptome einer Hausstauballergie ähneln stark denen des Heuschnupfens. Menschen, die allergisch gegen den Hausstaub, beziehungsweise die darin enthaltenen Allergene reagieren, leiden unter Symptomen wie einer laufenden oder verstopfen Nase (insbesondere in den Morgenstunden), häufigem Niesen, juckenden, geröteten oder tränenden Augen, Hautausschlag mit Juckreiz, allergisch bedingtem Husten oder sogar allergischem Asthma mit Atemnot. Während Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, nur saisonal betroffen sind, werden Hausstauballergiker das ganze Jahr von den lästigen Symptomen geplagt. Zudem können sich die Beschwerden bei Milbenallergikern zu Beginn der Heizperiode verstärken.

Hausstaubmilben: Allergiker leiden das gesamte Jahr

Ursache

Wie bereits angedeutet, liegt die Ursache einer Hausstauballergie nicht im Staub selbst, sondern meist in dem Kot der im Staub enthaltenen Hausstaubmilben. Die winzigen Kotpartikel werden dabei an den Staub gebunden und können sich auf diese Weise überall verteilen6. Diese Kotpartikel (Allergene) rufen – ebenso wie beim Heuschnupfen die Pollen- beim Betroffenen eine allergische Sofort-Reaktion hervor, die zu einer Histaminausschüttung und den genannten allergischen Beschwerden führt.

Diagnose

Die Diagnose einer Hausstauballergie erfolgt in der Regel zunächst durch eine Anamnese des Arztes. Dabei werden die Betroffenen zu ihren Symptomen, Lebensumständen und Krankengeschichte befragt. Anschließend erfolgt meist ein Allergietest, bei dem kleine Tropfen verschiedener Allergene auf die Haut des Unterarms aufgetragen werden. Rötungen und Schwellungen an bestimmten Stellen sind folglich Indikatoren für eine Allergie auf bestimmte Substanzen. Ebenfalls kann ein Bluttest oder ein nasaler Provokationstest angewendet werden, um eine Hausstauballergie zu diagnostizieren7.

Behandlung

Hausstaub und Hausstaubmilben kann man in einem regulären Haushalt leider nie wirklich loswerden. Besonders konzentriert finden die Milben sich allerdings in Betten, Teppichen, Polstern und Vorhängen. Wer etwas gegen diese Auslöser tun möchte, sollte auf regelmäßiges Staubsaugen und Staubwischen achten. Milbendichte Überzüge für Bettdecke, Kopfkissen und Matratzen sowie wöchentliches Waschen der Bettwäsche und tägliches Lüften der Betten zur Senkung der Luftfeuchtigkeit können die Milbenzahl im Bett deutlich reduzieren. Zur kurzzeitigen Linderung der Allergiesymptome kommen in erster Linie Antihistaminika, aber auch abschwellende Nasensprays zum Einsatz. Zur kausalen Behandlung der Hausstaubmilbenallergie kann der Arzt auch eine spezifische Immuntherapie empfehlen8.

Hunde und Katzen als Auslöser
Hunde und Katzen als Auslöser

Tierhaarallergie

Tierhaarallergien – besonders auf Hunde und Katzen – betreffen rund 10%-20% der Weltbevölkerung9.

Symptome

Die Symptome einer Tierhaarallergie gleichen denen des Heuschnupfens und der Hausstauballergie. Tränende, gerötete und juckende Augen, eine laufende oder verstopfte Nase und häufiges Niesen zählen zu den Hauptleiden bei einer Tierhaarallergie. Die Symptome treten plötzlich und unmittelbar nach dem Kontakt mit einem Tier auf. Meist reicht es auch schon, sich in Räumlichkeiten aufzuhalten, in dem sich ein Tier befindet oder befunden hat10.

Ursache

Ebenso wie die Hausstauballergie, ist die Bezeichnung der Tierhaarallergie irreführend. Betroffene Personen reagieren nämlich nicht auf die Tierhaare an sich, sondern auf bestimmte Substanzen in Fell und Umgebung der Tiere. Meist sind dies bestimmte Proteinverbindungen, die sich in Hautschuppen, im Speichel und im Schweiß sowie in den Ausscheidungen der Tiere befinden11. Diese Proteinverbindungen (Allergene) bewirken bei den Betroffenen eine allergische Sofort-Reaktion, die zur Histaminausschüttung und den genannten allergischen Symptomen führt.

Diagnose

Die Diagnose von Allergien jeglicher Art besteht in der Regel immer aus einer Anamnese und einem Nachweis durch Kontakttests, so auch bei der Tierhaarallergie. Dabei muss nicht auf jedes Tier gleichermaßen reagiert werden. Spezifische Tests wie Haut-, Blut- oder Provokationstests können Klarheit verschaffen12.

Behandlung

Werden die Allergiesymptome durch das eigene Haustier verursacht, bleibt oftmals als letzte Möglichkeit nur, das Tier wegzugeben. Daher ist es zwingend notwendig sich vor dem Kauf eines Haustieres zu vergewissern, ob ein Familienmitglied gegebenenfalls allergisch auf das Tier reagiert. Beispielsweise kann man testweise in einem Tierheim helfen oder eine gewisse Zeit mit Haustieren von Freunden und Bekannten verbringen. Gegen akute Symptome können zur Linderung medikamentöse Mittel wie Antihistaminika und Glukokortikoide helfen. Als ursächliche Therapie wird die Immuntherapie über einen Zeitraum von 3- 5 Jahren eingesetzt. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass die spezifischen Allergene genau definiert werden, um eine wirksame Therapie gewährleisten zu können13.

Nahrungsmittelallergie

Erdbeeren, Kuhmilch, Tomaten, Nüsse oder Hühnereier – diese Lebensmittel haben etwas gemeinsam: Sie können allergische Beschwerden auslösen. Von einer Nahrungsmittelallergie (Lebensmittelallergie) wird dann gesprochen, wenn eine immunvermittelte Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst wird, also der Körper spezifische IgE-Antikörper gegen bestimmte Proteine aus der Nahrung bildet. Diese allergische Abwehrreaktion kann im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben14.

Lebensmittel können Kreuzallergien bei Menschen mit bestimmten Pollenallergien hervorzurufen

Symptome

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können sehr unterschiedlich sein. Meist wirkt sich eine solche Allergie auf den Magen-Darm-Trakt, die Haut oder auf die Atmung aus. Lebensmittelallergien, die sich auf den Magen-Darm-Trakt auswirken, verursachen meist Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Schmerzen oder Gewichtsschwankungen. Bei Symptomen, die die Haut betreffen, treten häufig starker Juckreiz, Rötungen, Schwellungen oder die Bildung von Pusteln, Quaddeln oder Nesselsucht auf, auch Kribbeln und Kratzen im Hals- /Rachenraum ist zu beobachten. Bestimmte Nahrungsmittel können sich bei Verzehr auch auf die Atmungsfähigkeit auswirken. Dabei kann es zu Kurzatmigkeit und Keuchen bis hin zur Atemnot kommen. Bei letzterer – auch Dyspnoe genannt – wird die Luftzufuhr durch vorrübergehende Verengung der Atemwege deutlich reduziert15.

Ursache

Bei dieser immunvermittelten Reaktion werden lebensmittelspezifische IgE-Antikörper gebildet, die sich an bestimmte Rezeptoren binden. Das führt zu einer Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die zuständig für den Ausbruch der Symptome sind16. Nahrungsmittel- oder Lebensmittelallergien können schwerwiegende Folgen haben, wobei die Nahrungsmittel an sich unterschiedlich hohe Allergierisiken aufweisen. Nuss-, Fisch- und Getreideprodukte lösen bereits im Kindesalter häufiger allergische Reaktionen aus, wobei mit Gemüse, Obst, Gewürzen, Milch-, Ei- und Getreideprodukten als Auslöser für Allergien eher erst Personen im Erwachsenenalter Probleme haben.

Unterschied Nahrungsmittelunverträglichkeit und -allergie

Nicht-immunvermittelten Reaktionen, bei denen es sich nicht – wie bei der Allergie – um eine Überreaktion des Immunsystems handelt, werden als Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Intoleranz bezeichnet. Es fehlt entweder ein Enzym oder ein Transportmechanismus im Darm funktioniert nicht richtig. Bei der Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) ist es zum Beispiel der Mangel an dem Enzym Laktase.

Diagnose

Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie führt der Arzt erstmal eine Anamnese, also ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten durch. Durch das Gespräch soll im Vorhinein bereits festgestellt werden können, gegen welche Lebensmittel der Patient womöglich allergisch reagiert. Oftmals kann dabei ein Ernährungstagebuch hilfreich sein. Sollte die Anamnese nicht ausreichend Aufschluss geben, kann ein Allergietest durchgeführt werden. Das gängigste Verfahren ist dabei der Hautpricktest17.

Behandlung

Die Behandlung einer Lebensmittelallergie ist recht simpel. Anders als bei einer Pollen- oder Hausstauballergie, können die Allergene bei einer Lebensmittelallergie ganz einfach vermieden werden. Die Behandlung besteht zum größten Teil also darin, die Nahrungsmittel zu meiden, auf die allergisch reagiert wird. Es kann allerdings immer dazu kommen, dass versehentlich ein allergieauslösendes Lebensmittel konsumiert wird – besonders dann, wenn man nicht selbst kocht. In diesem Fall müssen Betroffene und Angehörige darauf geschult werden, die Symptome einer Reaktion frühzeitig zu erkennen und falls notwendig behandelnde Maßnahmen einleiten. Betroffene mit einer Lebensmittelallergie sollten daher, besonders unterwegs, immer selbst injizierbares Epinephrin dabeihaben und über einen unmittelbaren Zugang zu Adrenalin und Antihistaminika verfügen (Notfallset)18.

Kreuzallergie

Eine besondere Form der Lebensmittelallergie, stellt die Kreuzallergie dar. Diese tritt bei bis zu 90% der Menschen auf, die unter einer Pollenallergie (Heuschnupfen) leiden. Eine Kreuzreaktion wird von Lebensmitteln ausgelöst, deren struktureller Aufbau stark dem Aufbau jener Pollen ähnelt, gegen die allergisch reagiert wird. Allergische Kreuzreaktionen treten dabei meist schon innerhalb von 30 min auf19. Häufig beteiligte Lebensmittel sind Rosaceae Früchte. Das sind zum Beispiel Apfel, Pfirsich oder Kirsche. Ebenfalls sind Apiaceae Gemüse wie Karotteoder Sellerie, ebenso wie Erdnüsse, Baumnüsse und Soja häufig für Kreuzreaktionen verantwortlich20.

Lebensmittel, die dafür bekannt sind, Kreuzallergien bei Menschen mit bestimmten Pollenallergien hervorzurufen:

Baumpollen21
Apfel, Aprikose, Pfirsich, Kirsche, Kiwi, Nektarine Karotte, Sellerie, Soja, rohe Kartoffeln Haselnuss, Walnuss, Mandel, Erdnüsse

Gräser22
Tomate, Erdbeere, Melone, Kiwi, Mais, Erbsen, Hülsenfrüchte Weizen, Roggen, Kleie, Hafer Erdnüsse

Beifußpollen und Ambrosia23
Mango, Melone (besonders Cantaloupe), Banane Gewürze, Karotte, Sellerie, Zucchini, Gurke, Sonnenblumenkerne

Da Frucht- oder Gemüsesorten den Schweregrad einer allergischen Reaktion mitbestimmen, sollte hier genau verfolgt werden gegen welches einzelne Nahrungsmittel der Körper allergisch reagiert. Beispielsweise verursachen grüne Granny Smith Äpfel viel häufiger Kreuzreaktionssymptome als einheimische Apfelsorten.

Sonnenallergie

Die Sonnenallergie ist eine Photodermatose, also eine Reaktion auf Licht. Die Photodermatose wird durch eine abnormale Reaktion auf Sonnenlicht verursacht. Meist reagieren Betroffene dabei auf die ultraviolette Komponente des Lichts24. Hierzu zählt die sogenannte „Mallorca-Akne“, die nach einem intensiven Sonnenbad auftritt, wenn stark fetthaltige Sonnenschutzmittel verwendet werden.

Symptome

Die Symptome einer Sonnenallergie können von Mensch zu Mensch variieren. Meist geht eine Sonnenallergie mit juckender Haut, Hautrötungen oder einer Bildung von Bläschen einher.

Ursachen

Die Ursache einer Sonnenallergie ist bislang noch nicht ausreichend geklärt. Man geht allerdings davon aus, dass die Reaktion durch freie Radikale in der Haut vermittelt wird25.

Diagnose

Besteht der Verdacht auf eine Photodermatose, kann mit Hilfe eines Provokationstests diagnostiziert werden. Dabei werden Betroffene wiederholt einer Strahlenbelastung mit bestimmter Wellenlänge ausgesetzt und die Hautreaktion beobachtet. In 90% der Fälle liegt die allergische Reaktion auf Licht im Wirkungsspektrum des UV-A-Bereichs26.

Behandlung

Die Behandlung liegt in der Regel in der Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung. Da die Allergieausbrüche besonders in der Zeit von März bis Juni vorkommen, sollte in diesen Monaten direktes Licht wenn möglich gemieden werden. Beispielsweise durch Hüte und leichte, lange Kleidung.

Die symptomatische Behandlung einer Photodermatose besteht in erster Linie in der Einnahme von Antihistaminika, die Symptome wie den Juckreiz lindern sollen.

Ebenfalls lässt sich eine Art Immuntherapie anwenden. Dabei werden Betroffene präventiv vor den kritischen Monaten verstärkt mit UV-A und/oder UV-B Strahlung beleuchtet. Diese Methode nennt sich Phototherapie. Dieses Verfahren sollte allerdings nur unter fachärztlicher Aufsicht durchgeführt werden27.

Abbildung 5
Auch Sonneneinstrahlung kann eine Allergie auslösen

Kontaktallergie

Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut auf die direkte Berührung mit einem Allergen. Die entzündliche ekzematöse Hauterkrankung wird meist durch Chemikalien oder Metallionen verursacht28.

Symptome

Symptome einer Kontaktallergie sind beispielsweise Brennen, Juckreiz, Stechen und Schmerzen der Haut. Dabei können sich Rötungen, Bläschen, Pusteln oder juckender Hautausschlag (z.B. Nesselsucht) bilden. Die Reaktion tritt dabei bereits innerhalb kurzer Zeit bzw. wenige Tagenach Kontakt mit dem Allergen auf 29 . Deshalb zählt die Kontaktallergie auf Substanzen wie beispielsweise Nickel zur Typ 4-Allergie, der Spätreaktion.

Ursache

Eine Kontaktallergie wird meist von chemischen Stoffen oder Metallen verursacht. Diese Substanzen binden sich an Körperzellen, sodass diese Zellen selbst zum Antigen werden und vom Immunsystem mithilfe der T- Lymphozyten bekämpft werden. Zu den häufigsten Allergenen gehört eine Reihe von Auslösern:

  • Nickelsulfat (oftmals enthalten in Modeschmuck)
  • Duftstoffe (kommen häufig in Kosmetika oder Waschmitteln vor)
  • Paraphenylendiamin (häufig in Haarfärbemitteln)
  • ätherische Öle
  • Kobaltchlorid oder Kaliumdichromat (beispielsweise in Zement)
  • Formaldehyd (meist in Konservierungs- und Desinfektionsmittel vorhanden)
  • Latex (häufig in Arbeitshandschuhen)

Diagnose

Die Diagnose besteht zunächst aus einer Anamnese, also einem Arztgespräch. Dabei soll herausgefunden werden, welche Substanzen als Kontaktallergen in Frage kommen. Anschließend muss die erste Diagnose bestätigt werden, indem untersucht wird, ob durch die Vermeidung des Stoffes das Problem gelöst werden kann30.

Wird durch dieses Verfahren noch keine zufriedenstellende Diagnose gestellt, kann ein sogenanntes Patch Testing angewendet werden. Dabei werden verschiedene Substanzen, die als mögliches Allergen in Frage kommen, auf die Haut des Patienten gegeben und die Hautreaktion beobachtet. Treten an bestimmten Stellen Rötungen oder Pusteln auf, weist dies auf eine allergische Reaktion hin31.

Abbildung 6
Bei einer Kontaktallergie können sich Rötungen oder juckender Hautausschlag bilden

Behandlung

Die Behandlung besteht in erster Linie in der Vermeidung des Kontaktallergens. Dazu ist es notwendig, dass der aufgeklärte Patient potentielle Allergene bewerten und erkennen kann.

Zur symptomatischen Behandlung von Juckreiz, Pusteln, Rötungen und Bläschen können Medikamente zum Einsatz kommen. Meist werden dabei Glukokortikoide in Form von Cremes und Salben eingesetzt. Da sich diese Cremes nicht für alle Körperstellen eignen, kann auch mit Antihistaminika gegen die allergischen Symptome vorgegangen werden32.

Apothekenfinder

Geben Sie hier Ihren Wohnort oder Ihre Postleitzahl ein und wir zeigen Ihnen, welche Apotheken es in Ihrer Umgebung gibt.

Aus Datenschutzgründen haben wir den Zugang zur Apothekensuche zweistufig gestaltet. Mit Nutzung der Suche willigen Sie in die Verarbeitung durch Google Maps ein. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.